Auf der Flucht
Laut dem UNHCR befanden sich 2022 geschätzt über 103 Millionen Menschen auf der Flucht. Die Zahl hat sich damit innerhalb von 10 Jahren mehr als verdoppelt. Im Zuge von wachsender globaler Ungleichheit, Kriegen und Klimakatastrophen wird davon ausgegangen, dass diese in den nächsten Jahren sogar noch weiter steigen wird.
Trotz des medialen Fokus auf die Mittelmeer-Fluchtrouten leben aber tatsächlich vergleichsweise wenige Vertriebene innerhalb von Europa. Bei weitem befinden sich die meisten flüchtenden Menschen innerhalb ihres Kontinents, z.B. als Binnenvertriebene im eigenen Land, oder in benachbarten Staaten. Beispiele sind die Camps Daadaab, Kalobeyei und Kakuma in Kenia, die mit über 600.000 Bewohner*innen zu den größten Zeltstädten für geflüchtete Menschen weltweit gehören.
Afrikanische Aufnahmestaaten werden unterstützt durch internationale Hilfsorganisationen. Auch bilaterale Vereinbarungen können zum Tragen kommen. Seit dem Brexit können geflüchtete Menschen in Großbritannien nicht mehr im Sinne des Dublin-Abkommens in EU-Ankunftsländer abgeschoben werden. Ein kürzlich geschlossener und stark umstrittener Deal mit Ruanda soll jedoch bewirken, dass Großbritannien in Zukunft Asylsuchende in das ostafrikanische Land ausfliegen darf.