Saltos & Push Backs: Gewalt an der spanisch-marokkanischen Grenze

Das Resultat der rassistischen Selektion an der geschlossenen Grenze von Melilla sind notdürftige Camps im Umland von Nador, in denen Menschen Monate lang ausharren, sowie die “saltos de la valla” – das lebensgefährliche Überwinden der Grenzzäune nach Europa. Die meisten Menschen, welche die Grenzzäune von Melilla ohne Visum überqueren, werden von der spanischen Polizei gewaltsam nach Marokko zurückgedrängt. Diese “push backs“, also die direkten Abschiebungen, sind jedoch menschenrechtswidrig. 2022 wurden dabei zahlreiche Menschen verletzt oder sogar getötet. Dafür arbeiten marokkanische und spanische Polizei in der Abwehr von Migrant*innen und geflüchteten Personen zusammen. Die marokkanische Seite versucht bereits innerhalb des Landes gewaltsam zu verhindern, dass die Menschen in die Nähe der spanischen Grenze gelangen. Außerdem übernimmt die marokkanische Polizei die von den spanischen Beamt*innen zurückgedrängten Menschen. Nicht selten werden diese in Bussen ohne Aussicht auf Hilfe in der Wüste ausgesetzt. Internationale, spanische, marokkanische und migrantische Organisationen prangern diese Praxis seit Jahren an.

„Zäune sollte es niemals geben. Niemand hat das Recht, jemanden einzusperren. Und hier haben sie ein wachsames Gefängnis geschaffen. Unbeabsichtigt. Die Bürger wähnten sich geschützt, aber was die Bürger nicht bemerkten war, dass sie eingesperrt wurden.“
Aziza K.
Sozialarbeiterin, die in Melilla lebt, 2019
„Es gibt ein Gefühl von Klaustrophobie, das man in Melilla verspürt. Dieses Gefühl hat nicht existiert, bevor sie den Grenzzaun errichtet haben.“
Juan A.
arbeitet in einem Reisebüro in Melilla