Transnationale Identitäten: Kenias Grenzbevölkerung
Insgesamt leben über 70 verschiedene Bevölkerungsgruppen in Kenia. In der Kolonialzeit verliefen neue politische Grenzen plötzlich mitten durch viele solcher lokalen Gemeinschaften, die jedoch weiterhin miteinander verbunden blieben. Auch heute sind enge grenzübergreifende Interaktionen Teil des Alltags in den meisten afrikanischen Grenzregionen. Lokale Grenzbeziehungen sind geprägt durch gemeinsame Grenzökonomien, bi-nationale Familienstrukturen, geteilte Sprachen, Kulturen und teils sogar durch grenzübergreifende indigene politische Systeme. Dies bedeutet auch, dass sich Grenzbevölkerungen eindeutiger nationaler Kategorisierung entziehen können. Nationalität kann als wenig bedeutsam empfunden werden im Vergleich zu ethnischen oder religiösen transnationalen Zugehörigkeiten.